3. Zur Reflektion in den Medien

Warum wird dieses globale Desaster nicht entsprechend in den Medien reflektiert? Ich habe in meinem Archiv einige aufschlussreiche Zitate gefunden.

Der englische Schriftsteller John Priestley (1894 – 1984): „Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.“

Der amerikanische Schriftsteller Upton Sinclair (1878 – 1968) „Es ist schwierig, jemanden dazu zu bringen, etwas zu verstehen, wenn er sein Gehalt dafür bekommt, dass er es nicht versteht.“

Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911 – 1991): „Wer aber so viel Geld zusammen hat, dass er sich wirklich eine freie Meinung leisten könnte, ist ohnehin mit den herrschenden Verhältnissen meistens einverstanden.“ (Stiller)

Der rumänische Philosoph E. M. Cioran (1911 – 1995): „Alles in allem ist es angenehmer, von den Ereignissen überrascht zu werden, als sie vorhergesehen zu haben“ (Die verfehlte Schöpfung).

Unsichtbares Komitee: „Die Katastrophe ist nicht das, was kommt, sondern das, was da ist“ (Der kommende Aufstand).

Klimaerwärmung? Welche Klimaerwärmung?
Ein aktuelles Beispiel zur Medienverwirrung ist der Hitzesommer 2015. Mir hat dieser Sommer Angst gemacht, weil die Gluthitze im Juli und August einen Vorgeschmack auf Kommendes gegeben hat. Im Sender Bayern 3, dem bayerischen Einfachfunk, lobten die Moderatoren den „Supersommer 2015“ und das hervorragende Biergarten- und Badewetter.

Italienische Kultur-Übernahmen
Die Florentiner Modefirma Tod’s übernimmt Umbau und Regie des Kolosseums in Rom. Dort wird die Spanische Treppe vom Juwelier Bulgari restauriert. Das Modehaus Fendi stellt die Fontana di Trevi wieder her. In Venedig wird die Rialto-Brücke vom Modekonzern OTB saniert. Der mittelalterliche Fondaco dei Tedeschi wurde für den französischen Modekonzern LVMH zum Kaufhaus.  Die Modeforma Prada restaurierte den Palazzo Ca‘ Corner della Regina und kaufte ihn dann selbst. Usw. Angesichts der Nöte des italienischen Kullturhaushaltes werden solche Annektionen in den Medien zumeist kritiklos gelobt.

Foto: (c) Zängl/GÖF